Wie KI entscheidet, welcher Content gesehen wird – und warum Sichtbarkeit heute über den Markenerfolg bestimmt.
Während generative KI-Plattformen wie ChatGPT und Perplexity sowie Suchfunktionen wie Googles AI Overviews die Art und Weise revolutionieren, wie Nutzer mit Marken interagieren, wird die Marketing-Performance längst vor dem ersten Klick entschieden.
Ob Ihr Content von generativer KI gelesen, zitiert oder referenziert wird – KI-Sichtbarkeit ist heute der erste Berührungspunkt für viele Marken. Wer wettbewerbsfähig bleiben will, muss Content schaffen, der für diese Sichtbarkeit optimiert ist.
Das Ende des traditionellen Klicks
Fast 60 Prozent aller Google-Suchen enden ohne einen einzigen Klick – das ergab eine SparkToro-Studie aus 2024. Der Grund? Nutzer bekommen ihre Antwort bereits auf der Suchergebnisseite, und zwar durch:
- KI-Zusammenfassungen
- SERP-Features wie „Ähnliche Fragen“ und Knowledge Panels
- Google-eigene Inhaltsoptionen wie YouTube
Die Konsequenz: Traditionelle Top-of-Funnel-Strategien, die auf SEO basieren, verlieren an Boden. Heute wird alles – von der Produktrecherche bis zur Markenwahrnehmung – davon geprägt, wie oder ob Ihr Content in KI-generierten Erfahrungen auftaucht.
Bei Terakeet fanden wir heraus, dass Domains, die in AI Overviews zitiert wurden, häufiger angeklickt wurden als die Top-Ergebnisse in den organischen Suchergebnissen derselben SERP.
Das Fazit? Traditionelle Traffic-Metriken liefern heute ein unvollständiges Bild. Erfolg misst sich daran, ob Ihr Content die Aufmerksamkeit generativer KI verdient – eine Erkenntnis, die so manche Montagsmorgen-Reportings revolutionieren dürfte.
Was Sichtbarkeit und Markenwachstum heute bedeuten
In einem KI-first-Modell geht es bei Sichtbarkeit nicht darum, wie Ihre Website in einer Liste blauer Links rankt – es geht darum, wie oft und wie positiv Ihre Marke in KI-generierten Antworten, Zusammenfassungen und Experiences erscheint.
Wie generative KI-Plattformen Ihre Marke repräsentieren, bestimmt heute Vertrauen und Einfluss – nicht nur durch mehr Exposure, sondern auch indem sie Content von Websites sourcing, die sie als autoritativ, nutzerfreundlich und für KI-Konsum optimiert bewerten.
Generative Engine Optimization (GEO) vs. Suchmaschinenoptimierung (SEO)
Sie müssen sich anpassen, um zu beeinflussen, wie Ihre Marke in KI-generierten Antworten erscheint. Das bedeutet:
- Die Qualität und Glaubwürdigkeit Ihres Contents zu optimieren
- Die neuen Signale zu verstehen, die KI-Systeme bei der Quellenauswahl priorisieren
Das ist Generative Engine Optimization (GEO). GEO teilt viele Eigenschaften mit traditioneller Suchmaschinenoptimierung (SEO), fokussiert sich aber zusätzlich auf die Optimierung von Content für generative KI.
Kurz gesagt: SEO ist das solide Fundament, GEO das zeitgemäße Obergeschoss – und ohne beide wird Ihr digitales Haus nicht mehr den aktuellen Wohnstandards entsprechen.
Die vier Kernziele von GEO
Um KI-Sichtbarkeit zu erreichen, brauchen Marken Content, der vier zentrale Ziele erreicht und übertrifft.
1. Content entwickeln, der es verdient, in GenAI aufgenommen zu werden
Platz eins in den organischen Suchergebnissen zu erreichen, reicht nicht aus, um in generative KI-Suchen aufgenommen zu werden. Unsere Forschung zeigt jedoch, dass ein besseres Ranking bei Google zu einer Aufnahme in AI Overviews führen kann. Andere Studien belegen, dass Content, der von KI zitiert wird, als vertrauenswürdig, konsistent, autoritativ und relevant wahrgenommen werden muss.
Sie können Ihre Chancen erhöhen, indem Sie Googles E-E-A-T-Framework (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) erfüllen – besonders für Themen, die das Wohlbefinden oder die finanzielle Stabilität einer Person beeinträchtigen, bekannt als Your Money or Your Life (YMYL)-Themen.
Denken Sie daran: KI hat keine Lust auf oberflächliche Listicles oder Content, der aussieht, als wäre er in der Mittagspause zwischen zwei Meetings zusammengeschustert worden.
2. Sicherstellen, dass Content gut strukturiert und optimiert ist
Eine Funktion generativer KI ist ihre Fähigkeit, die Quellen zu referenzieren, aus denen sie schöpft. Das können direkte Links in Googles AI Overviews sein, verlinkte numerische Zitationen in Perplexity oder Quell-Links in ChatGPT.
Die gute Nachricht: Content-Click-Through-Möglichkeiten existieren weiterhin. Um jedoch zitiert zu werden, muss Content gut strukturiert und KI-freundlich sein. Für sichtbaren und zitierfähigen Content brauchen Sie Überschriften und Unterüberschriften, die Fragen direkt und prägnant beantworten. Die Fähigkeit, die wahrscheinlichsten Fragen vorherzusagen und zu beantworten, ist essentiell für zitierfähigen Content.
Generative KI-Plattformen achten auch darauf, wen Sie zitieren. Sichtbarer Content muss seriöse Quellen zitieren und referenzieren. Je seriöser die Quellen, die Sie zitieren, desto seriöser erscheinen Sie selbst.
3. Technische SEO-Grundlagen anwenden
Bei der Suche ist generative KI darauf ausgerichtet, Fragen zu beantworten. Der effektive Einsatz von Schemas und Markup-Sprache, bereits gängig in der SEO, hilft KI-Systemen, die benötigten Antworten zu finden. Beim Strukturieren Ihres Contents sollten Sie nicht vergessen:
- Artikel-Organisation und Breadcrumb-Schemas, um KI die Struktur und den Kontext Ihres Contents zu verdeutlichen
- FAQ- und Q&A-Schemas zur Verbesserung Ihrer Sichtbarkeit bei natürlichen Sprachanfragen und Featured Snippets
- Zentrale Content-Schemas zur Hervorhebung von Produkten, Bewertungen und FAQs
- ImageObject- und VideoObject-Schemas zur Steigerung der Sichtbarkeit Ihrer visuellen und Video-Inhalte
Technische SEO ist heute weniger „nettes Extra“ und mehr „absolutes Muss“ – etwa so wie ein funktionierender Kaffeeautomat im Büro.
4. Markenbildung für generative Experiences entwickeln
Branded Search Volume oder direkte Website-Besuche aus AI-Umgebungen zu steigern bedeutet, dass KI auch Ihre Markenerzählung sichtbar und verständlich machen muss. Das erreichen Sie, indem Sie Markenidentität über branded und non-branded Kanäle hinweg integrieren.
Eine Markenstimme für KI zu schaffen und zu pflegen, erfordert die menschliche Note. Marken müssen erforschen:
- Was ihre Werte sind
- Was die Marke einzigartig macht
- Wie sich diese Ideen am besten artikulieren lassen
Das erfordert eine strategische Vision, die in Unternehmenswerten verwurzelt und durch Messaging, Tonalität und Markenstimme reflektiert wird. Marken müssen auch eigene Assets – vergangene, gegenwärtige und zukünftige – optimieren, um diese Werte widerzuspiegeln.
Sichtbarkeit als strategischer Vorteil
Gesehen zu werden ist nicht länger ein passiver Vorteil – es ist das Fundament des Einflusses im KI-first-Suchzeitalter. Marken mit konsistenter KI-Präsenz gewinnen frühen Einfluss in der Buyer Journey, und Sichtbarkeit in KI-Plattformen ist ein Frühindikator für langfristige Markenequity und Marktanteile.
Um erfolgreich zu sein, müssen Sie sowohl für Maschinen als auch für Menschen optimieren – mit Priorität auf Klarheit, Struktur und Originalität. Unternehmen müssen in KI-Sichtbarkeit investieren, um sicherzustellen, dass Markenbotschaften über alle Plattformen hinweg konsistent sind.
Ironischerweise lässt sich KI-Sichtbarkeit nicht allein mit KI erreichen – sie erfordert menschliche Einsicht und Aufsicht, damit Ihre Marke wirklich heraussticht und nicht wie der x-te generische Content wirkt, der zwischen Tür und Angel produziert wurde.